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Seelenfreund

Der Seelenfreund ist Seelennahrung - bedienen Sie sich!
Der Seelenfreund ist Seelennahrung - bedienen Sie sich!

Wir  sind  füreinander  da

Heute möchte ich Ihnen einen weiteren Beitrag vorstellen, der sich ganz gut in die kleine Serie einfügt, die ich anlässlich der Ausstellung bei Haarmoden Jürgen Krämer und den daraus entstandenen Gesprächen erstellt habe. Während ich Sie in den beiden Berichten in das verbale Geschehen und das Bespielen der Leinwand mitnahm, lasse ich Sie heute an meinen inneren Freundschaften teilhaben. Es geht um den Seelenfreund - der manchmal so ganz anders daherkommt. 

 

 

Ganz  ohne  Worte

Er kommt regelmäßig, mal in größeren Abständen, mal kurze Zeit hintereinander. Wer? Ein älterer Herr, der hier seine Runden dreht, seine Besorgungen erledigt und sich unter die Menschen bringt. Als er mir das erste Mal aufgefallen ist, stand er vor meinem Fenster und interessierte sich für mein Tun. Dann trafen sich unsere Blicke, wir lächelten beide und ehe er weiterging, winkte ich ihm noch zu. Seine Kurzbesuche wiederholen sich in zeitlichen Abständen und stets nach gleichem Ablauf. Bin ich gerade in meinem Tun vertieft wenn er vor meinem Fenster steht, dann wartet er ab, bis sich für mich die Gelegenheit gibt, mich unserem Ritual zu widmen: 

Ansehen - zulächeln - winken. Alles ganz ohne Worte!

 

Ich freue mich über diese andere Form unserer Kommunikation. Sie zeigt mir, wie einfach es sein kann, mich meinem Gegenüber wohlwollend zuzuwenden.   

 

 

 

 


"Kennen Sie das Gefühl auch, dass, wenn Sie Ihren Blick in Ihr Inneres lenken oder besser gesagt

- aus der Vogelperspektive heraus auf sich selbst richten, -

dass Sie sich dabei selbst liebevoll begegnen können?

So, als ob Sie sich selbst zulächeln würden? 

 

Innere Freundschaft,

die im Innen beginnt

und nach Außen wirkt."

Bernadette Vögele



mit  mir  selbst  verbunden  sein

Immer dann, wenn ich diesen Moment in mir für mich gefunden habe, in dem ich mir selbst ganz nahe sein kann, immer dann entstehen Dialoge in mir. Sie führen mich in meine inneren Landschaften, in das Gewesene und das Kommende. Verbinden mich mit Ideen, die sich mir in Umrissen andeuten und bringen mich in eine wohltuende Beziehung. Ich fühle mich verbunden, mit mir und den Dingen um mich herum. Und dabei tun sich manchmal ganz eigene Wege auf. Erst kürzlich, als ich in meinem Atelier beim Malen war, konnte ich mich wieder ganz Meiner annehmen und dabei in mir selbst versinken. Ein Klopfen am Fenster holte mich aus meine Gedanken heraus. Und als ich aufblickte, war es wie ein überrascht sein, als genau diese Person vor dem Fenster stand, mit der ich mich gedanklich gerade verbunden fühlte. "An Sie habe ich gerade gedacht - wie kommen Sie denn jetzt hierher" schoss es unvermittelt aus mir hervor.

"Es scheint wohl doch etwas zu geben, das Himmel und Erde miteinander verbindet" scherzte er, als er mein Atelier betrat. 

 

 


"Ich darf für mich immer wieder wahrnehmen,

dass, wenn ich meine äußeren Bilder verblassen lasse

und mich meinem inneren Sehen widme,

dass sich mir dann  Eindrücke und Erfahrungen

als ganz neue Erkenntnisse offenbaren.

 

Innere Freundschaft,

die mich mehr erfassen lässt,

als nur das, was ich sehe." 

Bernadette Vögele

 



Die  Antwort  kommt  manchmal  von  einer  ganz  anderen  Seite

Ich war gerade am Auswaschen meiner Pinsel, als es läutete und die Dame mein Atelier betrat. Einmal zuvor hielt sie vor meiner Tür kurz inne und drückte mir ihr Gefallen an meinen Bildern aus, ehe sie weiterging.

Dieses Mal trat sie über die Schwelle und reichte mir diese Rose entgegen,  verbunden mit den Worten

"für ihre schöne Seele, die, in dem was sie tun, durch Farbe und Leidenschaft sichtbar wird!"

Unglaublich, was waren das für Worte und welch wundervolle Geste.

 

Ich traue es mich an dieser Stelle kaum zu sagen, aber sie überreichte mir zusätzlich noch ein Geschenk. Und als ich es ausgepackt habe war ich völlig verblüfft - es zeigte das Buch "Anam Cara" oder besser gesagt MEINE Lieblingslektüre. 

 

Anam bedeutet SEELE und Cara steht für FREUND.     Seelenfreund! 

 

 

 

 


 

"Ich habe Vorstellungen von meinem Vorhaben.

Male mir mein geistiges Bild davon aus,

schmiede Pläne und setze sie in die Tat um.

Doch die Dinge laufen oftmals anders,

mein Tun wird durchkreuzt!

Und just in dem Moment,

noch ehe ich es schaffe die Dinge für mich neu zu ordnen,

reicht mir von einer ganz anderen Seite jemand die Blüte.  

 

Innere Freundschaft, 

lässt den Blick wachsen,

von vordergründig

zu tiefsinnig."

Bernadette Vögele



Wertvolle  Zeiten

Sie hören sich geradezu geheimnisvoll an, die Ereignisse, von denen ich Ihnen in meinem heutigen Beitrag berichte. Nehmen wir uns jedoch die Zeit und legen unseren Blick auf den zu Ende gehenden Tag - durchforsten ihn nach seinen einzelnen Vorkommnissen - dann werden wir auf viele, ähnliche Geschehnisse stoßen. Sie sind gar nicht so selten, solche Begebenheiten, die uns gegeben werden - und uns beschenken. Dennoch übersehen wir sie leicht, wir sind mit ganz anderen Dingen beschäftigt. Sind beladen mit dem, was sich uns in negativem Gewand zeigt und sich nicht selten als schweres Schicksal auf unseren Weg gesellt.

Bleiben wir jetzt, gerade wegen dieser Widrigkeiten, unserer inneren Freundschaft nahe. Grenzerfahrungen sind schmerzhaft und fordern uns heraus. Doch sie sind wertvoll, denn gerade sie können uns dazu bewegen, unseren Blick auf das nun noch Mögliche zu richten. Wir können uns ganz neuen Gedanken widmen und gerade an ihnen wachsen, weil sie von uns was wünschen, was wir so noch nie gemacht haben. Und ganz nebenbei lassen sie uns spüren, dass wir viel mehr können, als wir selbst wissen. Wagen wir den Schritt an der Schwelle - am Übertritt - den Tritt hinüber.

 

 


Der Seelenfreund

ist Seelennahrung,

 

bedienen Sie sich!



 

Oder wie es Susanne Niemeyer so schön formuliert: "Liebe, Mut, Zuversicht - nimm, so viel du brauchst!" 

Ich grüße Sie herzlich, Bernadette Vögele