Innere Landaschaften

• Rahmen gebaut, 1 Meter hoch und 50cm breit,
• Maltuch aufgespannt,
• Leinwand genässt,
• eine Schale mit Curcuma gefüllt,
• mit dem Binder zu einem breiartigen Teig verarbeitet,
• Pinsel und Spachtel zur Hand genommen,
• losgelegt. 

Mehr braucht es für mich nicht, um ganz in meinen Fluss zu finden. Dem Geschehen, das Curcuma auf der gesamten Leinwand zu verteilen, kann ich mich meditativ zuwenden. Es ist wie ein Schwingen von hier nach da. Einem Ausbalancieren von mal mehr und mal weniger Farbauftrag und dem nach innen Hören, wann genug ist. 

Irgendwann, wenn ich mich austariert fühle, findet der nächste Farbauftrag seinen Platz. Hier im Bild wählte ich zunächst das dunkle Miloriblau. Ich mag dieses tiefdunkle Blau sehr. Es ist für mich immer ein Garant, mich in die Tiefe zu führen. Während ich mich meinem inneren Dialog zuwende, entwickeln die Farbmischungen auf der Leinwand ihr Eigenleben. Unbeachtet dessen, greif ich zu Weiß-Pigmenten. Meine Farbaufträge sind nicht gesteuert, meine ganze Aufmerksamkeit gilt meinem Inneren. 

Später zeigt sich das Ergebnis: Das Blau hat sich nur teilweise in seiner Dunkelheit durchgesetzt. Dort wo es sich über das Curcuma gelegt hat, kamen die Gesetze der Farbenlehre zum Tragen. Das Blau auf das Gelb des Curcuma, verfärbt sich in Grün. Aufgrund der unterschiedlichen Intensität der Farbaufträge, zeigt sich das Grün in vielerlei Nuancen. Die Weiß-Pigmente offenbaren ebenfalls ihre Botschaft. Mal hellen sie auf, mal schimmern sie hindurch und an anderen Stellen treten sie stark hervor.