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Aufbrechen statt zerbrechen

So oft es mir möglich ist, verbringe ich Zeit in meinem Atelier. Das Experimentieren und Ausprobieren mit unterschiedlichsten Materialien bringt immer wieder neue Erfahrungen. Corona stellt uns alle vor völlig neue Herausforderungen und teils schier unlösbare Aufgaben. Unser aller Alltag ist durcheinander geraten. Ähnliches spielte sich derzeit auf meiner Leinwand ab. Während sich allerlei Blau-Töne über Tage hinweg in Schichten übereinander gelegt haben, löste eine weitere aufgetragene Mischung eine regelrechte Spannung aus. 

 

Grenzen  werden  spürbar

Der gesamte Rahmen hat sich während dem Trocknungsprozess verzogen und ist quasi "aus den Fugen geraten". Solche Momente lassen Grenzen spüren. Hier besteht immer der Moment der Wahl, ab in die Tonne oder durch die Tonne auf neue Wege? Und in diesen Situationen tut es gut, sich einmal zurückzuziehen und gedanklich den Blick in das Rückwärtige zu richten. Hier auf der Leinwand konnte vieles aus vergangenen Schritten mit eingebracht und sozusagen aus Erfahrenem neue Lösungen versucht werden. Letztlich waren es behutsame und zielorientierte Handgriffe, welche die Beschaffenheit der angespannten Oberfläche auflösten und auch den Rahmen wieder in sein Gefüge brachten. Die aufgeplatzten Stellen lassen den Kraftakt erkennen, sie sollen Teil des gesamten Werkes bleiben. 

 

Blick  nach  vorne

Sandelholz und roter Sand haben sich inzwischen dazugesellt, bis es jedoch fertiggestellt ist, wird es noch dauern. Momentan werden hier und da Goldpigmente mit eingebunden, nicht kitschig und glitzernd, sondern wärmend und wissend, um den Blick nach Vorne.     

 

Malerei Sandelholz Blau Gold auf Leinwand

 

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